Ein Magnesiummangel kann auftreten, wenn plötzlich erhöhter Bedarf herrscht, der durch die normale Ernährung nicht mehr ausgeglichen werden kann. Beispielsweise in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Stress, im Alter oder bei starkem Wasserverlust – also immer, wenn vermehrt Magnesium durch starkes Schwitzen, Wasserlassen, Erbrechen oder Durchfall ausgeschieden wird. Personen, die bestimmte Medikamente über längere Zeit zu sich nehmen, sind ebenso von einem Magnesiummangel gefährdet. Dazu gehören natürlich harntreibende Medikamente. Diuretika führen dazu, dass mit dem Harn auch vermehrt Magnesium aus dem Körper geschwemmt wird. Auch Patienten, die sich einer Chemotherapie mit Zytostatika wie Cisplatin unterziehen oder Kortikoide einnehmen, scheiden vermehrt Magnesium aus. Besonders von einem Magnesiummangel betroffen sind Typ 1- und Typ 2-Diabetiker. Von ihnen leiden über 60 % unter einem Magnesiummangel, da sie krankheits- und medikationsbedingt mehr Mineralien als gesunde Menschen über die Nieren ausschwemmen – und damit auch das Magnesium. Bei einer HIV-Erkrankung, Krebs und Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen liegt eine Verringerung der Magnesiumaufnahme vor. Frauen, die über längere Zeit mit oralen Kontrazeptiva, also der Antibabypille verhüten, können ebenfalls unter einem Magnesiummangel leiden. Ihnen wird übrigens häufig empfohlen, Magnesium nicht zeitgleich mit der Pille einzunehmen. Der Hintergrund ist, dass eine zu hohe Dosis Magnesium direkt wieder ausgeschieden wird, was zu Durchfall führen kann. Ist die Pille zu dem Zeitpunkt nur halb verdaut, kann sie an diesem Tag nicht richtig wirken. Wird die richtige Magnesiumdosis beachtet, besteht jedoch kein Risiko, die Wirkung der Pille zu beeinflussen.