Verstopfung, was tun? Natürliche Abführmittel leisten sanfte Hilfe bei Verstopfung

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Auf Reisen, in der Schwangerschaft oder nach ungewohntem Essen kommt es häufig zu Verstopfungen. Wer unter Verstopfung leidet, hat oft mit Symptomen wie Unwohlsein, Blähungen und unter Umständen Bauchschmerzen oder Krämpfen zu kämpfen. Bis der Darm wieder in seinen gewohnten Gang kommt, kann es mitunter ein paar Tage dauern. Erfahren Sie hier, was Sie bei Verstopfung tun können und wie Sie Ihrer Verdauung mit natürlichen Abführmitteln sanft nachhelfen.

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Ursachen für eine Verstopfung

Die Gründe für eine kurzzeitige Verstopfung können ganz banal sein – man ist nicht in der gewohnten Umgebung, hat lange gesessen oder seine Ernährung geändert. Alles Faktoren, die beispielsweise in der Urlaubszeit zusammenkommen und oft der Grund sind, warum wir im Hotel erst einmal ein - zwei Tage brauchen, bis wieder alles seinen gewohnten Gang geht. Auch, wenn wir es uns einmal „verheben“ müssen, weil gerade kein entspannter Toilettengang möglich ist, kann dies zu einer kurzfristigen Verstopfung führen. Es gibt aber auch Darm-Krankheiten, die eine langwierige Verstopfung auslösen können. Sollten Sie längere Zeit unter Verstopfung leiden, ist es daher ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen.

Besonders häufig: Verstopfung in der Schwangerschaft

Unter bestimmten Umständen sind gerade Frauen von Verstopfung betroffen. Die Rede ist natürlich von Verstopfung in der Schwangerschaft: Beinahe die Hälfte aller Schwangeren berichtet davon, zeitweilig unter Verstopfung zu leiden. Der Grund dafür ist zum einen der wachsende Uterus, der bei manchen Frauen auf den Darmausgang drückt und diesen mechanisch verengt. Zum anderen sind die geballten Hormone verantwortlich, die den Transport des Darminhaltes verlangsamen. Schließlich trägt auch die Umverteilung der Flüssigkeit während des letzten Trimesters der Schwangerschaft dazu bei, den Darminhalt zusätzlich auszutrocknen. Dabei wird zunehmend Wasser im Gewebe eingelagert, was sich bei vielen Frauen in Form von geschwollenen Füßen und schweren Beinen bemerkbar macht. Das dafür benötigte Wasser wird dem Verdauungstrakt entzogen statt mit dem Stuhlgang abzugehen. Auch die Eisenpräparate, die Schwangere häufig gegen Eisenmangel einnehmen, können eine Verstopfung begünstigen.

Symptome für eine Verstopfung

Jeder Mensch hat seinen eigenen Verdauungsrhythmus. Manche „müssen“ mehrmals am Tag, andere nur alle zwei oder drei Tage. Wird dieser gewohnte Rhythmus jedoch unterbrochen und kommt der Darm aus dem Takt, kann sich bald eine Verstopfung einstellen. Das vorherrschende Gefühl: Man möchte gerne, aber man kann nicht. Und je länger man wartet, desto schlimmer wird es. Je länger der Stuhl im Enddarm verbleibt, desto mehr Wasser wird ihm dort entzogen. Der Stuhl wird hart und klumpig, die Darmentleerung dauert lange und bedarf kräftigen Pressens. Hinterher bleibt oft das Gefühl zurück, den Darm nicht vollständig entleert zu haben. In der Folge können sich mitunter kleine, aber unangenehme Verletzungen am After einstellen. Allgemeinere Begleiterscheinungen sind Bauchschmerzen, Unwohlsein und – auch das – schlechte Laune.

Wann handelt es sich um eine chronische Verstopfung?

Wenn sich der Stuhlgang nicht normalisiert und die beschriebenen Symptome über eine längere Zeit bestehen bleiben, kann man von einer chronischen Verstopfung sprechen. Sollten Sie über drei Monate lang unter den Symptomen für eine Verstopfung leiden oder sich unangenehme Folgeerscheinungen, wie etwa Hämorrhoiden, einstellen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursachen für Ihre Verstopfung bestimmen und gegebenenfalls eine Therapie verordnen. Bei kurzfristig auftretender Verstopfung helfen jedoch schon einfache Hausmittel und sanftes Abführen, damit der Darm wieder in den gewohnten Takt kommt.

Akute Verstopfung, was tun? Einfache Hausmittel gegen Verstopfung

Um den Darm auf Reisen oder in ungewohnter Umgebung wieder in Schwung zu bekommen, helfen oft bereits zwei einfache Maßnahmen: Trinken Sie viel Wasser und bewegen Sie sich. Gerade nach langen Reisen im Auto, Bus oder Flugzeug wird der Darm durch das lange Herumsitzen träge. Machen Sie also nach der Ankunft einen kleinen Spaziergang und atmen Sie bewusst in den Bauch. Die Bewegung bringt die Peristaltik, die natürliche Bewegung des Darms, wieder in Schwung. Unterstützend können Sie eine sanfte Bauchmassage anwenden. Streichen Sie Ihren Bauch dazu im Uhrzeigersinn mit sanftem Druck aus. Wenn Sie wissen, dass Ihre Verdauung auf Reisen empfindlich reagiert, empfiehlt es sich, morgens vor dem Frühstück eine große Tasse warmes Wasser zu trinken. So muss das Wasser nicht erst auf Körpertemperatur gebracht werden, sondern kann direkt Ihren Flüssigkeitshaushalt ausgleichen und den Darm anregen. Die Bewegung in Verbindung mit der zusätzlichen Flüssigkeit hilft, den Darminhalt ganz natürlich weiter zu transportieren, und einer Verstopfung wird vorgebeugt. Unterstützen Sie diese Maßnahmen außerdem durch eine ballaststoffreiche Ernährung aus Obst und Gemüse sowie Vollkornbrot oder Müsli.

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Was tun bei Verstopfung in der Schwangerschaft?

Bei Verstopfung in der Schwangerschaft helfen ähnliche Hausmittel. Es ist sehr wichtig, viel zu trinken – das lindert auch die Beschwerden durch Wassereinlagerungen bzw. Ödeme. Regelmäßige Bewegung und Sportarten wie Schwimmen sind ebenfalls gut geeignet, um eine Verstopfung in der Schwangerschaft zu vermeiden. Auch hier ist eine ballaststoffreiche Ernährung ein Muss. Beim Gebrauch von Abführmitteln sollten Schwangere und Stillende besonders achtgeben, da viele Abführmittel für sie ungeeignet sind.

Natürliche und synthetische Abführmittel gegen akute Verstopfung

Wenn diese einfachen Maßnahmen nicht zur Linderung der Verstopfung beitragen, können Sie es ergänzend mit synthetischen oder natürlichen Abführmitteln versuchen. In der Anwendung und Wirkungsweise gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Arten von Abführmitteln – oral einzunehmende und rektal zu verabreichende Abführmittel. Bei akuter Verstopfung im Enddarm schaffen über den After eingeführte Zäpfchen oder Klistiere schnell und verlässlich Abhilfe. Der im Darm vorhandene Stuhl wird durch den enthaltenen Gleitfilm bzw. die Flüssigkeit rasch abgeführt. Sie beseitigen in der Regel sehr verlässlich die Verstopfung, nicht aber deren Ursache. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie den Rest Ihres Verdauungssystems nicht berühren und sehr schnell wirken. Halten Sie sich daher bei der Anwendung in der Nähe einer Toilette auf.

Synthetische Abführmittel haben eine starke Wirkung

Eine ähnlich rasche Wirkung haben auch oral einzunehmende synthetische Abführmittel, die beispielsweise die Wirkstoffe Natriumpicosulfat oder Bisacodyl beinhalten. Sie hemmen die Elektrolyt- und Flüssigkeitsaufnahme der Darmwand und regen stattdessen den Zustrom von Flüssigkeit ins Darminnere an. Der Stuhl verflüssigt sich durch das salzhaltige Wasser, das sich im Darm ansammelt, und es kommt mitunter schon nach kurzer Zeit zur Entleerung. Sie werden beispielsweise bei einer vollständigen Darmentleerung vor Operationen verordnet und sollten nur nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden. Eine Überdosierung kann leicht zu Überreaktionen wie Bauchkrämpfen und Durchfällen führen.

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Nicht alle natürlichen Abführmittel sind auch sanft

Natürlich gibt es auch pflanzliche Abführmittel, die bei einer akuten Verstopfung schnell helfen. Nicht jedes natürliche Abführmittel ist dabei jedoch als „sanft“ zu bezeichnen. Die Blätter und Früchte des ägyptischen und indischen Sennesstrauches zum Beispiel haben eine ähnliche Wirkungsweise wie die oben beschriebenen synthetischen Wirkstoffe. Wie diese sorgt auch der in Sennes enthaltene Wirkstoff zuverlässig für eine vollständige Darmentleerung, indem der Zustrom von Flüssigkeit aus dem Blut ins Darminnere begünstigt und eine Aufnahme ins Blut gehemmt wird. Die starke Wirkung dieser Pflanze ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Um heftigen Reaktionen vorzubeugen, ist es auch hier besonders wichtig, die richtige Dosierung einzuhalten und nicht aus Ungeduld zu viel einzunehmen. Schwangeren und auch stillenden Frauen wird von der Verwendung von Sennesblättern abgeraten, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.

Natürliche Abführmittel Bittersalz und Glaubersalz: Sanfte Hilfe bei Fastenkuren und Verstopfung

Deutlich sanfter sind natürliche Abführmittel aus Bittersalz oder Glaubersalz. Die hier enthaltenen Wirkstoffe sind die Salze Magnesiumsulfat bzw. Natriumsulfat. Die Salze binden große Mengen von Wasser im Darm. Dadurch verhindern sie den Abfluss von Elektrolyten und Wasser durch die Darmwand, begünstigen jedoch nicht den zusätzlichen Zustrom über die Darmschleimhaut. Das sich im Darm rasch ansammelnde Wasser weicht den Stuhl auf, erhöht dessen Volumen und fördert eine natürliche Entleerung. Diese Art der Abführmittel wird auch gerne bei Fastenkuren eingesetzt, da sie den Darm gründlich „reinigt“ und auch abgestorbene Bakterien und Darmzellen ausleitet. Die Wirksamkeit der beiden Salze ist dabei etwas unterschiedlich. Glaubersalz wirkt auf den gesamten Darmbereich und kann zu durchfallartigen Entleerungen führen. Es wird von vielen Anwendern hauptsächlich zu Beginn einer Fastenkur eingenommen. Bei Verstopfung empfiehlt sich ebenfalls der Einsatz von Bittersalz. Es schafft sanfte Abhilfe, da es den Verdauungstrakt nicht reizt. Bei beiden Abführmitteln ist es wichtig, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Als nachteilig wird der oft sehr bittere Geschmack der reinen Salze empfunden. Viele Anwender versuchen diesen mit einem großen Glas Wasser wegzuspülen oder vermengen das Salz mit einem Spritzer Zitronensaft. Im Handel sind aber auch wohlschmeckendere Rezepturen verfügbar.

Quellmittel Flohsamen und Leinsamen: Natürliche Abführmittel gegen Verstopfung

Eine etwas andere Wirkungsweise haben sogenannte Quellmittel. Diese bestehen in der Regel aus zerkleinerten Leinsamen oder indischen Flohsamen. Die Samen quellen im Darm auf und vergrößern und befeuchten so den übrigen Darminhalt. Sie wirken am langsamsten, können aber auch bei langwierigeren Verstopfungen eingesetzt werden, da sie sehr sanft abführen. Wichtig: Bei dem Einsatz von Quellmitteln ist es unerlässlich, stets viel zu trinken. Fehlt hier die nötige Flüssigkeit, verkehrt sich ihre Wirkung ins Gegenteil und sie tragen dazu bei, die Verstopfung noch zu verschlimmern. Die meisten oral einzunehmenden Abführmittel brauchen ca. sechs bis zehn Stunden bevor sie wirken. Nehmen Sie sie mit viel Wasser vor dem Zubettgehen zu sich, sollte sich spätestens am nächsten Morgen der gewünschte Effekt einstellen.

Was muss bei der Einnahme von natürlichen Abführmitteln beachtet werden?

Die meisten Abführmittel sind sehr gut verträglich. Dennoch sollten Sie auch natürliche Abführmittel nur über einen längeren Zeitraum einnehmen, falls Sie an chronischer Verstopfung leiden und Ihnen eine über mehrere Wochen dauernde Einnahme von einem Arzt verordnet wurde. Zum einen lässt die dauerhafte Unterstützung Ihren Darm wieder träge werden. Zum anderen bringen Abführmittel, die Salze und Flüssigkeiten in Ihrem Darm zurückhalten, ein Ungleichgewicht in Ihren Elektrolythaushalt. Denn die Stoffe, die Sie durch das Abführmittel zusätzlich ausscheiden, fehlen Ihnen natürlich langfristig im Organismus. Bei starkem Missbrauch von Abführmitteln können durch den Mineralstoffmangel ausgelöste Herzrhythmusstörungen die Folge sein. Abführmittel sollten möglichst nur kurzfristig angewendet werden. Besteht die Notwendigkeit einer längerfristigen Anwendung, werden regelmäßige Unterbrechungen von 2-3 Wochen angeraten. Ohnehin sollte bei länger anhaltender Verstopfung stets die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Beachten Sie auch, dass Abführmittel die Wirksamkeit von oral eingenommenen Medikamenten und Kontrazeptiva beeinträchtigen können.

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