Wie wichtig ist Magnesium in der Schwangerschaft?

Das Mineral Magnesium hat viele wichtige Aufgaben in unserem Körper zu erfüllen. Neben seiner stabilisierenden Funktion in unserem Knochenbau regelt es den Energiestoffwechsel unserer Zellen und ist an der Aktivierung von über 600 Enzymen beteiligt, wie man neuerdings weiß. Ein ausgeglichener Magnesiumhaushalt macht uns stressresistenter und ausgeglichener, da er das Herz-Kreislaufsystem reguliert und für einen gesunden Blutdruck sorgt. Nicht zuletzt ist Magnesium wichtig für die Steuerung der Muskelkontraktion und vor allem die Entspannung danach. Wegen seiner entspannenden Funktion ist Magnesium übrigens auch für Frauen außerhalb der Schwangerschaft wichtig, da ein ausgeglichener Magnesiumspiegel unter anderem dazu beiträgt, Verkrampfungen zu lösen und starke Regelschmerzen zu lindern.

THEMEN IM ÜBERBLICK

Was bewirkt Magnesium in unseren Muskeln?

Für ihre normale Funktion brauchen unsere Muskeln Magnesium und Calcium in einem ausgewogenen Verhältnis. Calcium wird für die Anspannung der Muskeln benötigt und Magnesium für die Entspannung. Ist die Calcium-Konzentration im Muskel durch einen Magnesiummangel erhöht, kann sich der Muskel nicht mehr entspannen und es kommt zu Krämpfen. Den krampflösenden Effekt erzielt das Magnesium, indem es die Zellmembranen „undurchlässig“ macht, sodass das Elektrolytgleichgewicht, also die Konzentrationen innerhalb wie außerhalb der Zelle, wieder normalisiert wird. Calcium und andere Elektrolyte wie Kalium und Natrium werden an einem weiteren Eindringen in Muskeln und Nervenzellen gehindert, so dass die Erregbarkeit der Nervenzellen sinkt und die Krampfneigung der Muskeln vermindert wird.

Wie wirkt sich ein Magnesiummangel in der Schwangerschaft aus?

Viele Schwangere klagen über Wadenkrämpfe und unbestimmte Unterleibsschmerzen, die in der Folge eines Magnesiummangels auftreten können. Weitere Symptome eines Magnesiummangels sind starkes Herzklopfen und Erschöpfung. Diese sind an sich noch kein Grund zur Beunruhigung; dennoch sollten Sie auf diese Signale Ihres Körpers hören und sich gegebenenfalls auf einen Magnesiummangel testen lassen. Tritt in der Schwangerschaft ein starker Magnesiummangel auf, kann sich eine sich zusammenziehende Gebärmutter nicht mehr entspannen. In der Folge kommt es zu Verkrampfungen, die frühzeitige Wehen auslösen können – im Ernstfall kann es dadurch zu einer Frühgeburt kommen. Da die ausgleichende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System bei einem Magnesiummangel ausbleibt, steigt auch das Risiko für Schwangerschafts-Bluthochdruck. Magnesiummangel steht außerdem im Verdacht, mitverantwortlich für das Entstehen einer Präeklampsie zu sein sowie Schwangerschaftsübelkeit zu verstärken.

Wird ein bestehender Magnesiummangel ausgeglichen, tritt eine sofortige Linderung der Symptome ein und es bleiben keine bleibenden Schäden zurück. Ein ausgeglichener Magnesiumspiegel ist also elementar für das Wohlbefinden von Mutter und Kind.

Wie viel Magnesium sollten Sie in Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt schwangeren Frauen eine tägliche Magnesiumzufuhr von 310 mg, die leicht über der empfohlenen Menge für nicht schwangere Frauen über 25 Jahren liegt. Das liegt unter anderem daran, dass aufgrund hormoneller Veränderungen in der Schwangerschaft vermehrt Magnesium über den Urin ausgeschieden wird. Zudem spielt Magnesium eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und dem Wachstum des Embryos. Auch in der späteren Schwangerschaft muss das ungeborene Kind mit Magnesium versorgt werden. Der Embryo lagert in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten bis zu 7 mg Magnesium in den wachsenden Knochen und Muskeln ein.

Stillende haben einen nochmals stark erhöhten Bedarf von 390 mg, da sie über die Muttermilch viel Magnesium an das gestillte Kind abgeben. In 100 ml Muttermilch sind durchschnittlich 3 mg Magnesium enthalten, die das Neugeborene für seine Biofaktoren-Versorgung dringend benötigt.

Wie lange brauchen Sie Magnesium in der Schwangerschaft?

Um keine Magnesium-Unterversorgung zu riskieren, können Sie schon bei Kinderwunsch anfangen, Ihren Magnesiumhaushalt auf das empfohlene Maß zu bringen. Viele Ärzte empfehlen, dies während der gesamten Schwangerschaft und bis ans Ende der Stillzeit aufrecht zu erhalten. So bleibt der Magnesiumspiegel von Mutter und Kind während der ersten wichtigen Monate garantiert ausgeglichen.

Welche Lebensmittel enthalten Magnesium?

Den höchsten Gehalt an Magnesium haben Nüsse und Samen – die Spitzenreiter sind Sonnenblumenkerne und Leinsamen mit 420 und 350 mg Magnesium auf 100 g. Aber auch Weizenkeime und Haferflocken haben einen respektablen Magnesiumgehalt. Mit einem täglichen bunten Müsli – vielleicht noch mit ein paar Bananenscheiben (45 mg Magnesium auf 100 g Banane) darin – nimmt man schon einen Großteil der täglichen Magnesiumdosis zu sich. Besonders, wenn man außerdem das ein oder andere Glas magnesiumreiches Mineralwasser trinkt. Dennoch erreicht fast jede dritte Frau die empfohlenen Werte nicht – denn Magnesium aus pflanzlicher Kost kann unser Körper nicht ohne Weiteres verwerten. Die Ursache dafür sind die in pflanzlicher Kost häufig enthaltenen Phytate, die das Magnesium an sich binden – so scheiden wir einen Großteil des mit der Nahrung aufgenommenen Magnesiums direkt wieder aus.

Nebenwirkungen von Magnesium in der Schwangerschaft

Überschüssiges Magnesium im Blut wird bei gesunden Menschen einfach über die Nieren in den Urin ausgeleitet. Nimmt man sehr viel Magnesium auf einmal zu sich, wandert ein Teil der Dosis unbehelligt durch den Darm und wird mit dem Stuhl wieder ausgeschieden – denn die Resorptionsrate vermindert sich, je mehr Magnesium man auf einmal zu sich nimmt. Dadurch kann es sogar zu dem Nebeneffekt kommen, dass die häufig in der Schwangerschaft auftretende Verstopfung durch die leicht abführende Wirkung gemildert wird.

Durch eine über den Tag verteilte Einnahme jeweils kleiner Dosen von Magnesium kann einer solchen Nebenwirkung allerdings einfach vorgebeugt werden. Es empfiehlt sich, beispielsweise Brausegranulat in 500 bis 750 ml Wasser aufgelöst über den Tag verteilt zu trinken oder in Absprache mit Ihrem Arzt, geeignete und nicht zu hoch dosierte Präparate über den Tag verteilt, einzunehmen.

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